Früher, da haben wir lange Jahre hindurch Kaffee gekocht, in eine Thermoskanne geschüttet und hatten genug, meistens, für den Tag. Gut war’s.
Irgendwann nach dem Umzug überkam mich plötzlich ein „Gelüstle“. So eine Tasse frisch aufgebrühten Kaffee, das wäre doch was Feines, der aus der Thermoskanne war dann doch nicht mehr so heiß. Bernhard machte das nichts aus, der trank den Kaffee am liebsten eh nur lauwarm, aber meine Tasse sollte so richtig heiß sein…
Bernhard verstand den Wink; es wurde eine Maschine ausgesucht und beschafft und natürlich schmeckte so eine frische Tasse besonders köstlich. Wir waren beide zufrieden.
Ja, aber alles hat seine zwei Seiten!
Erstmal musste man andauernd Wasser nachfüllen, den Kaffeesatz ausleeren und dann war wieder die Auffangschale voll.
Dann ermahnte uns die neue Maschine mit Blinkzeichen, es wäre Zeit sie zu säubern und zu entkalken. Nun denn. Bernhard nahm das dicke Anleitungsheft zur Hand und las vor, was zu machen sei. Erst die Brüheinheit herausnehmen, diese abwaschen, in die kleinsten Ritzen mit einem schmalen Borstenpinsel fahren. Wieder einsetzen und das Programm spulte sich ab. Sauberpille einlegen, dann wieder Wasser auffüllen, dann war die Auffangschale wieder voll, schließlich die Entkalkungspatrone erneuern, so ging das diverse Male munter vor sich hin. Endlich erloschen die Anzeigen und man hatte erstmal wieder Ruhe. Das Ganze dauerte so etwa eine Stunde, echtes Teamwork, wir beide.
Nun musste es wieder sein, zu dumm, niemand mehr da, der das Anleitungsheft aufhält (ständig klappt das zu…) und vorliest…
Ich arbeitete mich halt so durch, rannte zwischen Wasserhahn und Maschine hin und her, meinte auch, alles richtig zu machen, aber die Maschine beharrte auf Erneuerung der Entkalkungspatrone, obwohl ich das doch schon gemacht hatte! Schließlich wurde mir es zu dumm und ich ignorierte das einfach. Abdeckung wieder hin. Fertig! Fertig? Was war das? Ein kleines flaches Stück Abdeckung war übrig, wo kam das denn her? Nirgendwo passte es, wirklich.
Da liegt es nun.
Wegen diesem blöden Stück Plastik kommen mir die Tränen.
Nein, es ist nicht deswegen, DU fehlst mir.