Ich bestimme jetzt mal den letzten Montag als den Tag des Herbstlaubs, weil ich folgendes erlebte:
Ich fahre die Münchner Straße südwärts. Rote Ampel. Auf dem Bürgersteig hingestreut silberglänzende kleine Teilchen, erst dachte ich an Scherben, die im Sonnenlicht funkelten. Aber nein, es waren die Blätter einer Silberpappel, die ja an der Unterseite weißbehaart sind und nun im schrägfallenden Sonnenlicht so schön glänzten. Wunderschön.
Ampel grün. Weiter. Und jetzt bemerkte ich erst die ganze farbige Pracht der Bäume, die die Straße säumten. Noch viele grün, aber der Ahorn schon in den verschiedensten Schattierungen von gelb, ocker, rot, braun. Goldfarbener Gingko. An meinem Ziel angekommen, saß ich eine Weile auf einer Bank, sah um mich und genoss den Augenblick, die Ruhe und freute mich über die zahlreichen Eichhörnchen. Das einzige, was mich etwas störte, waren die die vertrockneten Pflanzen in Töpfen und Plastikzierrat rund um die Stelen. Nun ja.
Zufrieden fuhr ich wieder nach Hause.
Die Blätter der Linde am Haus waren hellgelb gefärbt. Die Hainbuchen lassen sich Zeit, sie färben sich später in Kupfertöne; und über die sauber gestutzte Hecke krabbelt der wilde Wein in leuchtenden Rottönen. Vor der Haustür steht ein kugelig geschnittener Busch, der früh mit winzigen weißen Blüten blüht, dann bekommt er rote Beeren und jetzt färbt sich das Laub pinkkarminrot. Ein prächtiger Anblick.
Gibt es was Schöneres als die Farben des Herbstlaubs?