Wer schreibt der bleibt
So steht‘s geschrieben
Doch wo sind nur meine Ideen geblieben
Weihnachten naht so wunderbar
Ein Gedicht muss sein – das ist ganz klar.
Doch ich sitze hier herum
Denke nach und schau recht dumm
Mir fällt einfach heut nix ein
Denke schon – ich lass es sein
Doch andererseits – so ein Gedicht
Ist besser als so manche G‘schicht
Wo sind denn bloß die Reime geblieben
Wer hat sie aus meinem Hirn vertrieben
Gegen so eine Schreiblockade
Hilft eigentlich nur Schokolade
Also hin zum Regal der Süßigkeiten
Ein Schoko-Pelzi geht zu allen Zeiten
Weihnachtsstollen und Marzipan
Hingegen – turnen mich nicht so an.
Da steht der Schoko-Weihnachtsmann
Und schaut mich grinsend freundlich an
Seinen Blicke weiche ich aus
Schäl ihn aus seinem Mantel raus.
Ein Biss, ein kurzes knacken
Der Kopf vom Pelzi zwischen meinen Backen
Und ich schlucke munter
Auch den Rest hinunter
Danach die Glückshormone sprießen
Doch leider immer noch keine Reime fließen
Der Schoko-Pelzi ist zwar jetzt tot
Hätte aber noch Schoko-Engelchen im Angebot
Ohne Skrupel – ohne Graus
Reiß ich ihnen die Papierflügel raus
Und sich sage euch ganz ungelogen
Die wären eh nicht mehr geflogen
Eins nach den anderen rein in den Mund
Und hinab in meinen gierigen Schlund
Für einen Moment – und das kein Witz
Verspüre ich sowas – wie ‚nen Geistesblitz
Ich Greif nach Stift und Papier und eile zum Tisch
Denn mein Musenkuss ist noch frisch
Den Literaturnobelpreis vor Augen – so denke ich keck
Ich setze an – die Worte sind weg!
Jetzt werde ich so richtig sauer
Schmeiß den Stift gegen die Mauer
Zerreiße die Seite leeres Papier
Und frotzle: Warum passiert das nur mir
Es ist doch Weihnachten, dass kann ja nicht sein
Und plötzlich fühl ich mich hilflos und allein
Ich schaue durchs Fenster in die Gasse
Menschentreiben auf der Straße
Und ich verbittert hier im Zimmer
Und niemand hört hier mein Gewimmer
Was bin ich bloß für ein armer Wicht
Selbst zu blöd für ein Gedicht
Während ich im Jammertal
Mich ergötze in meiner Qual
Klingelt‘s plötzlich an der Tür
Leichte Unsicherheit ich verspür
Langsam öffne ich – mit offenen Mund
Eine illustre Gesellschaft tut folgendes Kund
Gestatte uns lustige Gesellen
Uns Dir einmal vorzustellen
Johann Wolfgang ist mein Name
Mary Shelly, der, der Dame
Der Schillers Friedrich die Nummer drei
Und Wilhelm Busch ist auch dabei
Wir haben schon viele Deiner Gedichte vernommen
Und daher sind wir alle 4 gekommen
Einen literarischen Abend mit Dir zu genießen
Lass uns unsere Gedanken fließen
Jeder Gedanke ist etwas wert
Und ist er noch nicht gedacht, ists auch nicht verkehrt
Ich öffne die Augen und ihr glaubt es kaum
Ich war eingeschlafen – am Sofa vorm Weihnachtsbaum
Der Schokopelzi steht darunter
Und lächelt immer noch putzmunter
Die Schoko-Engel an den Zweigen
Hängen einträchtig im bunten Reigen
Ich schaue auf die Uhr – jetzt ist gleich Gruppe
Wir sind eine recht gute Selbsthilfetruppe
Und auch bei uns gibt’s gute Gedanken
Und ja – es muss sich niemand zanken
Und schreiben muss man dort keine Verse nicht
Denn die ganze Gruppe ist ein Gedicht
Weihnachten braucht keine Dichter
Weihnachten braucht Gesichter
Die andere Menschen unterstützen
Sich gegenseitig respektieren und schützen
Selbsthilfe ist der wahre Segen
Wir lassen niemanden stehen im Regen.
Und eines ist uns allen klar
Weihnachtsfeeling in der Selbsthilfe ist das ganze Jahr.