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Lesen bildet!

Oder: Wie man in eine Bredouille gerät! 

Seit Jahren habe ich das Nürnberger Tageblatt abonniert. Während und nach dem Frühstück nehme ich mir die Zeit, die Zeitung zu lesen. Nicht alles interessiert mich, aber das meiste doch, und natürlich, was in und um Nürnberg so passiert. 

Kürzlich kam eine Mail mit einem Angebot für ein Schnupper-Abo (4 Stück) einer großen Wochenzeitung. Zufällig hatte ich gerade den Herausgeber dieses Blattes im Fernsehen gesehen und gehört. War ganz sympathisch, daher beschloss ich, mir dieses Schnupper-Abo zu gönnen. 

Kaum bestätigt, kam schon die nächste Mail „Glückwunsch zum Abo“. Halt, ich wollte doch nur das Schnupper-Abo? Mail hingeschrieben, protestiert. Antwort kam mit der Erklärung, dass ich nach dem dritten Exemplar selbst per Mail kündigen müsste. Aha, wenn man da nicht aufpasst, hat man ruckzuck ein Abo an der Backe. Nun ja, ich werde dran denken. 

Die nächste Mail kam vom Herausgeber „persönlich“ mit einer Vorschau auf die nächste Ausgabe, mit Teasern, die mich wohl neugierig machen sollten. Also schaute ich mir das an, aber nach wenigen Zeilen wurde der Text blass und verschwand und ich hätte mich erst registrieren müssen, um dann einen Newsletter zu erhalten, aber auch nur wenn man Abonnent ist, wo doch die Zeitung eh dann kommt. Das muss man verstehen. 

Die Zeitung kam am Donnerstag, ich legte sie zunächst zur Seite, denn ich muss ja erst die Tageszeitungen lesen! Neugierig war ich auf die Beilage, da ist immer so ein pfiffiges Kreuzworträtsel drin, sehr schwierig. 

Bestimmt ein Kilo Papier, allerdings auch mit viel Werbung dabei. Am Sonntagmorgen räumte ich nach dem Frühstück den Tisch leer, um Platz für das viele Papier zu haben, prompt wollte die Katze auch Zeitung lesen und setzte sich mitten drauf. Aber ihr war wohl nicht nach Lesen und verschwand wieder. 

Jetzt kommts mit der Bredouille! 

 Sonntag! Ich wollte so viel! 

Ich wollte Zeitung lesen;  

Ich wollte die Strümpfchen für Jonah weiterstricken; 

Ich wollte aber auch das Sonntagsmärchen nicht versäumen im Fernsehen, ich bin ein bekennender Märchenfan;  

Ich wollte das Rätsel lösen. 

Das End vom Lied war, dass ich nichts vollendet habe, zumal auch das Telefon öfters schellte. 

Ich schaffte gerade einen! Artikel zu lesen; 

Märchen und stricken passt, aber fertig sind die Strümpfchen noch nicht; 

Telefonieren und stricken geht auch, wenn man auf laut stellt, aber dann kommt das Märchen zu kurz; 

Lesen und stricken ist auch nicht praktisch; 

Das Rätsel hätte ich vielleicht mit dem Anrufenden lösen können, aber der wollte mir ja ganz was anderes erzählen; 

Dann wollte die Katze spielen, hat sie ja auch ein Recht drauf, aber dann kommt alles andere zu kurz; 

Ach ja, manchmal hat man’s schwer! 

Über diemitHut

Avatar-FotoIch heiße Ingrid, gehöre zu den Ü-Achtzigern, alleinlebend, nicht immer einfach. Den ganzen Tag mit der Katze reden, das ist nicht so das Wahre. Deswegen ist es wichtig für mich, den Kontakt zu meinen Freunden und Bekannten zuhalten. Über meine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für den Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe fand ich zu Kiss und zum Kiss-Magazin, jetzt Blog. Ich habe schon immer gerne "gedichtet", meine -zigseitigen Aufsätze in der Schule waren legendär. Meine Geschichten haben oft einen wahren Hintergrund, andere sind einfach frei fabuliert und meine Elfchen sind oft Zwölfchen. Ich liebe meine Tochter! Ich liebe meine Katze! Ich liebe das Leben!