Heute ist es wieder super gelaufen. Der Weg zur U-Bahn ist für mich kein Problem mehr, ich habe ihn schon so oft zurückgelegt. Eine Fahrt früher als geplant! Prima, da komm ich nicht zu spät.
Die Wagentür öffnet sich und ich drehe mich nach rechts, um gleich den ersten Sitz zu erwischen. Eine junge Stimme neben mir sagt: „Sie können sich ruhig hinsetzen, der tut nichts.“ Da ich schon fast sitze, mach ich mir weiter keine Gedanken.
Mir fällt allmählich ein unangenehmer Geruch auf. Mit meinem kleinen Sehrest sehe ich die Leute auf der anderen Seite, einige rümpfen die Nase, andere blicken beschämt zur Seite. Langsam fällt mein Blick auf den großen Hund an meinen Beinen. Er hat Ähnlichkeit mit einem Kampfhund. Ich hole tief Luft. So wie er seinen Kopf in beiden Händen seines Herrchens hat und leise winselt, wird er schon nicht gefährlich sein.
„Sehen sie denn gar nichts mehr?“ fragt der junge Mann mich plötzlich. „Ein kleines Bisschen schon noch“, antworte ich. „Oh, da sind sie ja viel schlimmer dran als wir, wir sind nur vorübergehend obdachlos“. Für meinen kurzen Gedanken, dass ich jetzt hoffentlich nicht um Geld angebettelt werde, schäme ich mich zutiefst, als Herr und Hund am Plärrer aussteigen und er mir zu ruft: „Ich wünsche Ihnen alles Gute.“. „Passen sie auf sich auf!“ erwidere ich.
Dann schließt sich die Tür.